German Food Blogs fragt…
Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
Ich bin Stephanie, 40 und mein Hobby habe ich zum Beruf gemacht. Ich bin Flugbegleiterin bei einer grossen Deutschen Airline und wenn ich nicht unterwegs auf der Suche nach neuen Restaurant Entdeckungen bin, dann stehe ich Zuhause in der Küche und kreiere Rezepte. Zum Ausgleich zieh ich mir gerne die Laufschuhe an und dreh ein paar Runden durch den Park.
Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
Ich würde sagen es geht sogar die meiste Zeit irgendwas schief. Aber das ist das schöne am Kochen, es ist ein Prozess, alles ist im Fluss und man geht einfach mit. Wenn es so wie gedacht nicht funktioniert, stellt man sich auf die neue Situation ein und macht es anders.
Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
Der größte Unterschied dürfte wohl sein, das er viel von meinem Leben als Flugbegleiterin zeigt. Ich habe eine Rubrik Namens „ Ich war grade Essen in“ in der ich tolle Restaurants an meinen Layover Orten vorstelle. Ausserdem bringe ich Inspirationen für abwechslungsreiche Rezepte aus der ganzen Welt mit. Mein Anliegen ist es zu zeigen das gesunde Ernährung immer möglich ist, auch wenn man so wie ich praktisch aus dem Koffer lebt
Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
Sowohl als auch. In der Küche stehen hat für mich fast etwas meditatives. Es entspannt mich, macht Spass und mich glücklich. Aber ein gelungenes Gericht zu geniessen ist natürlich das Sahnetüpfelchen auf dem Ganzen.
Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
Mein Foodblog began eigentlich als Facebook Seite als ich mich entschied Vegan zu leben und meine Liebe zu essen und zur Zubereitung entdeckte. Zuerst nur eine Art Tagebuch für mich selbst, hat sich diese Seite in kurzer Zeit zu einer Seite mit über 5000 Follower entwickelt denen offensichtlich gefiel was ich da mache.
Um das alles schöner, übersichtlicher und angenehmer zu gestalten bin ich dann auf einen eigenen Blog „umgezogen“
Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
Woran liegt das? Schwere Frage, viele Menschen machen sich einfach nicht bewußt das Lebensmittel das wichtigste sind wofür sie ihr Geld ausgeben können. Alles soll immer nur noch billig sein, aber über die Folgen macht sich niemand Gedanken. Wir müssen uns wieder mehr ins Bewusstsein rufen dass wir unsere Gesundheit selbst in der Hand haben und durch gute Ernährung unsere Lebensqualität selbst steuern können. Auch die Situation derjenigen die unseren Nahrung anbauen müssen wir uns immer wieder vor Augen führen. Genauso wie die Folgen für die Umwelt die durch Massentierhaltung oder Ausbeutung der Böden zustande kommen.
Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
Definitiv meine Umstellung auf vegane Ernährung. Mein früher sehr schlechtes Verhältnis zum Essen hat sich komplett geändert und ich habe erfahren wie gut und gesund man sich mit gesunder Ernährung fühlen kann, und was sich dadurch alles verändern kann. Das hat mich begeistert und glücklich gemacht.
Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
Da teste ich noch immer meine Grenzen aus. Ich bin ein sehr offener Mensch und wer mich fragt, bekommt Antwort. Ich möchte aber vermeiden meine Leser mit privatem zu langweilen wenn sie lieber ein Rezept lesen würden.
Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
Überall! Also wirklich. Zuhause auf dem Sofa, im Büro meines Mannes, im Flieger auf dem Weg nach Hause oder irgendwo auf der Welt im Hotel, Restaurant, am Strand.
Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
Offline bin ich nur unter der Dusche, wenn ich schlafe oder natürlich auf der Arbeit – im Flieger.
Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
Solange es vegan ist, esse ich alles. Leider bin ich allergisch gegen Süßkartoffeln, obwohl ich sie abgöttisch liebe..also wenn es etwas gibt vor dem ich davon laufen würde, dann Süsskartoffeln.
Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
Natürlich freut man sich wenn man viele Menschen erreicht. Was mich aber viel mehr freut ist Interaktion mit meinen Ledern. Von Ihnen zu hören was sie interessiert, was sie mögen oder nicht, ob sie evtl. Probleme mit einem Rezept hatten …so was in der Art.
Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
Grünkohl! Ich liebe Grünkohl über alles!
Bloggst du für dich oder für die Welt?
Ich sehe den Blog als Austausch mit meinen Lesern. Ich blogge für mich und für sie. Ich lerne viel von meinen Lesern und hoffe ihnen das ein oder andere schöne Rezept zurück geben zu können.
Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
Oh, da fallen mir so viele eine: Israel auf jeden Fall, die vegane Auswahl ist enorm. Ausserdem liebe ich die Westküste der USA, soviel gesundes, biologisches Essen findet man selten. Aber auch die Indische Küche ist faszinierend. Japan hat es mir auch ganz besonders angetan, die japanische Küche ist total mein Ding.
Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
Es gibt nicht einen den ich nicht schätze, alle meine Blogger Kollegen sind eine unglaubliche Inspiration und die meisten von Ihnen sind so talentiert, dass sie riesen Vorbilder für mich sind. Ganz besonders beeindruckend finde ich jedoch Ute und Achim von „Nordisch Roh“, die mit ihren beiden Kindern eine konsequent rohköstliche Lebensweise leben und dabei wunderbar leckere Rezepte kreieren. Auch Emily van Euw von „ My Rawsome Vegan Life“ ist ein großes Vorbild in punkto kreative Rezepte. Und der Minimalismus und die Ästhetik von Jenny Mustard faszinieren mich.
Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
Einen dezenten Hang dazu Chaos zu verbreiten
Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
Ich brauche zum Kochen keine Musik, viel lieber lasse ich nebenbei Netflix laufen oder einen Podcast. Allerdings liebe ich die Texte von Herbert Grönemeyer. Er findet Worte für Gefühle, die so unglaublich poetisch sind. Ich glaube, da könnte man mich schon als Fan bezeichnen.
Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
Netflix.
Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
Dominique Crenn, ihre Leidenschaft für Essen und die Poesie mit der sie ihre Menüs gestaltet, haben mich tief beeindruckt.
Und natürlich Matthew Kenney, er ist ein wahrer Künstler und mein großer Traum ist es einen seiner Kurse zu belegen.
Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
Ich beziehe meine inspiration aus Gerichten, Restaurants und Köchen die ich auf meinen Reisen aufstöbere. Aber auch aus klassischen, traditionellen Gerichten. All das versuche ich dann an meine Ernährungsweise anzupassen.
Zum Beispiel habe ich das Schwarzwälder Kirschtorten Rezept meiner Oma in ein roh-veganes Rezept umgemodelt.
Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben
Ich bin ein Kochbuch Sammler und ich möchte keines davon missen. Ich nutze Kochbücher jedoch nicht im üblichen Sinne, sondern mehr als Inspiration um meine eigenen Rezepte zu kreieren. Meine Liebsten sind jedoch die von Judita Wignall, Nicole Just, Matthew Kenney und Alicia Silverstone.
Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
Lass uns lieber über etwas anderes reden
Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
Zuerst natürlich mal ein ansprechendes Rezept oder ein interessantes Restaurant, bzw. auch ein Koch der mich interessiert. Bilder sind wichtig als Eyecatcher und ich lese immer gern weiter wenn ich ein bisschen was aus dem Alltag und Leben des Bloggers erfahren kann. Letztendlich ist die Beziehung zu einem Blog doch ein bisschen wie die zu einem virtuellen Freund.
Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
Mein Vitamix!
Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
NICHTS! Aber auch wirklich gar nichts. Ich bin dankbar für jeden Fehler, für all die harten Zeiten. Ohne sie wäre ich nicht der Mensch der ich heute bin.
Und zuletzt…
Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3
– Foodblogs:
1. This Rawsome vegan life
2. Nordisch Roh
3. My new Roots
– Kochbücher:
1. Raw&Simple- Judita Wignall
2. The 4-Day Cleanse Retreat Book, Neka Pasquale
3. Plant Food, Matthew Kenney
– Musikalben:
1. Grönemeyer: alle
2. Linkin Park: Minutes to Midnight
3. Jason Mraz: We sing, we dance, we steal things
> Kochutensilie:
1. Vitamix
2. Vitamix
3. Vitamix
Fleur de Sal
Wenn ich mich entscheiden müsste, ganz klar Wein. Riesling um genau zu sein.
Süß!
Dessert.
„Early Bird“ oder „Night Owl“?
Ich liebe nichts mehr als den frühen Morgen, komme aber meist nicht vor 9 aus dem Bett.
Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
Im Herzen bin ich Ordnungsfanatiker, aber in der Praxis scheitere ich oft an mir selbst.
Kaffee!
…messer: WMF
…gewürz: Ras el Hanout und Knoblauch
…koch: Dominique Crenn, Matthew Kenney
…kochzeit/tag: morgens
…rezept: Hauptsache es beinhaltet Grünkohl.
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